Teilchenbeschleuniger auf einem Mikrochip: Pfeiffer Vacuum empfängt Röntgenpreisträger Dr. Roy Shiloh
27.11.2023
- Nanophotonische Elektronenbeschleunigung
- Pfeiffer Vacuum und Ludwig-Schunk-Stiftung langjährige Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses
Der renommierte Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geht in diesem Jahr an den Physiker Dr. Roy Shiloh von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) und der Hebrew University of Jerusalem. Pfeiffer Vacuum und die Ludwig-Schunk-Stiftung stiften gemeinsam das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Im Andenken an den Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen, der von 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war, verleiht die JLU seit 1960 den Preis.
Dr. Shiloh erhält den Preis für seine herausragenden Untersuchungen zum Thema „Nanophotonische Elektronenbeschleunigung“. Seit über 125 Jahren beruhen Röntgenquellen für medizinische und auch für andere Anwendungen auf dem Prinzip der Elektronenbeschleunigung in Vakuum. Aufbauend auf diesem Prinzip konnte Dr. Shiloh zeigen, dass Elektronen in nanophotonischen Strukturen mit Hilfe von optischen Feldern aktiv geführt werden können. Mit einer neuen Methode ist es ihm gelungen, den weltweit ersten Teilchenbeschleuniger auf einem Mikrochip zu realisieren. Am Tag vor der Preisverleihung besuchte der Wissenschaftler das Stifterunternehmen Pfeiffer Vacuum und berichtete von seinen Erkenntnissen. Daniel Sälzer, Geschäftsführer von Pfeiffer Vacuum, gratulierte dem Preisträger: „Für Pfeiffer Vacuum ist es sehr wichtig, Spitzenforschung und insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Ludwig-Schunk-Stiftung seit einigen Jahrzehnten den Röntgenpreis stiften“. Die Forschungsarbeiten des Preisträgers setzen viel technisches Know-how, anspruchsvolle Simulationen und präziseste Nanofabrikation voraus. Dr. Shiloh hat damit im Rahmen seiner Forschungsarbeiten eine neue Methode zur Elektronenbeschleunigung entwickelt, die für die zukünftige praktische Umsetzung und kommerzielle Nutzung von großer Bedeutung sein könnte. „Diese Methode könnte in Zukunft den Bau innovativer und sehr kompakter Röntgengeräte für klinische Zwecke ermöglichen“, betonte Prof. Dr. Markus Thoma (I. Physikalisches Institut) für den Gutachterausschuss der JLU.
Dr. Shiloh hat an der Tel Aviv University Physik und Elektrotechnik studiert und 2018 dort promoviert. An der FAU hat er vier Jahre lang als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Hommelhof geforscht und ist mittlerweile Assistenzprofessor an der Jerusalem University.
Pfeiffer Vacuum empfängt den diesjährigen Röntgenpreisträger Dr. Roy Shiloh (Bildmitte)